Prinzessinnensyndrom: Als ich meinen Willen bekam…

… und trotzdem unzufrieden war.

Ihr Lieben….

Eine Erinnerung aus meiner Kindheit, die Farbe Rosa, Tüll, und die ambivalenten Gefühle für die Cousine (weibliche Konkurrenz). Vielleicht ist meine kurze Geschichte auch für die Herren nicht ganz uninteressant, zeigt sie ja, wie (manche) Prinzessin so tickt , beziehungsweise was sie ab und an bewegt.

Der Fasching ist vorbei und just jetzt fällt mir eine Begebenheiten aus meiner Kindheit ein, die sich daselbst zutrug…. Aber erst mal zur Farbe Rosa:

Als ich mich heute an die Geschichte meines rosaroten Faschingskostümes erinnerte, fragte ich mich, was es mit dieser Farbe auf sich hat. Warum kleine (und oft auch große) Mädchen so auf diese Farbe stehen. Ich kann mich nicht erinnern, daß meine Mutter jemals rosa Kleider getragen hätte, daß SIE Rosa besonders toll gefunden hätte, oder mir immer rosa Kleidchen angezogen hätte und trotzdem war Rosa die ultimative Farbe für mich.

Ist das doch irgendwie genetisch?

Ist es, weil es so eine fluffige, positiv besetzte Farbe ist?

Man könnte auch sagen es ist die Vorstufe von Rot- Leidenschaft und Liebe… Nun man kann sagen, ich liebte Rosa. All meine Barbie Puppen,  und derer besaß ich viele, hatten vornehmlich rosa Kleider, und wenn sie nicht rosa waren, waren es… Ratet mal…. Richtig : weiße Brautkleider mit viel Tüll und Spitze. Oder noch besser: Sisi’s Sternenkleid!!! Ja, Romy Schneider als Elisabeth war auch die Ikone meiner Kindheit . Und das Kleid hätte ich heute noch gern!!!  

Fotograf: Robert BOB Hailwax Model:??? (will unbenannt sein :-)

Fotograf: Robert BOB Hailwax
Model:??? (will unbenannt sein 🙂

Fotograf: Robert BOB Hailwax Model:??? (will unbenannt sein :-)

Fotograf: Robert BOB Hailwax
Model:??? (will unbenannt sein 🙂

Fotograf: Robert BOB Hailwax Model:??? (will unbenannt sein :-)

Fotograf: Robert BOB Hailwax
Model:??? (will unbenannt sein 🙂

 

So näheren wir uns langsam dem Thema: Prinzessin.

Es war einmal, vor langer Zeit, ein kleines Mädchen von etwa sieben Jahren. Es hatte langes blondes Haar, das seidig ihre zarten Schultern umspielte und große wasserblaue Augen, die seelenvoll und sanft blickten. Auf ihren rosigen Lippen lag ein träumerisches Lächeln.

Keine Angst, das wars auch schon mit dem Courths-Mahler-Stil …

Also, ich war etwa sieben Jahre alt und es war Fasching. Ich mochte es immer sehr gern mich zu verkleiden, aber natürlich nur Schön. Also Prinzessin, Haremsdame, Primaballerina, Flamencotänzerin und dergleichen.

Nur einmal ließ ich mich zu Pipi Langstrumpf herab, weil sie so schön stark ist. Ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam, daß meine burgenländische Cousine in Wien weilte, jedenfalls gab es ein Faschingsfest und sie sollte mit mir dahin gehen. Als Einzelkind hatte ich nun gemischte Gefühle, denn einerseits freute ich mich nicht allein unter den anderen Kindern zu sein, aber andererseits war meine Cousine das genaue Gegenteil von mir. Sowohl optisch wie auch im Temperament und zu dem Zeitpunkt war auch sie noch Einzelkind, und denen sagt man ja einen gewissen Egoismus nach…

Nennen wir meine Cousine Andrea, auch wenn nicht wirklich die Gefahr besteht, daß sie diesen blog liest. Andrea war ein Jahr jünger als ich, deshalb musste ich mir immer anhören, wenn sie mir zum Beispiel meine Barbiepuppe entriß, „Lass sie doch, du bist die Größere und schon so vernünftig!“ … sag das einer Siebenjährigen … ich war geneigt sie zu hassen. Sie wollte immer was ich gerade hatte. Sie war ein wildes Kind und sah aus wie eine hübsche kleine Zigeunerin.

Wenn wir irgendwo gemeinsam hinkamen, sagten die Leute immer „Ach guck, die sehen aus wie Schneeweißchen und Rosenrot!“ Für dieses Faschingsfest nun standen für uns zwei Kostüme zur Verfügung. Weil die Kostüme meinen Eltern gehörten, musste ich ausnahmsweise nicht die Vernünftige sein, und durfte wählen. Da ich leider keine Fotos mehr von diesem Fest besitze, habe ich zwei Skizzen gemacht, damit ihr euch vorstellen könnt, wie die Kleider ausgesehen haben:

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by Alessandra

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by Alessandra

 

Also, grundsätzlich war klar: das rosa Kleid muss es sein!! Also entschied ich mich ganz spontan dafür. Es gab nur ein klitze kleines Problem und das war der Stoff.

Mein Kleid war aus relativ schwerem, glänzenden Satin. Das Hellblaue war aus fluffigem, transparentem Stoff und hatte einen zweilagigen!! Petticoat. Das heißt: wenn man sich im Kreis drehte, flog der Rock ganz wunderschön! Und ich liebe fliegende Röcke!!! Dahingegen folg der Meine nur marginal minimal suboptimal …. a Schas wie wir Wiener sagen würden.

So kam es, das ich auf dem Fest mit meinem rosa Satinkleid in der Ecke saß und mir die Frage stellte: was wäre wenn ?, während Andrea dieses wilde Ding die Röcke fliegen ließ, herumwirbelte wie blöde und jede Menge Spaß hatte. Ich brauche wohl nicht gesondert zu erwähnen, daß ich sie von diesem Abend an wirklich herzlichst gehaßt habe. Ich finde es bemerkenswert, daß ich mich nach all den Jahren so genau daran erinnern kann. Der Freud hätt vermutlich seine Freud mit mir gehabt

…Jedenfalls habe ich damals gelernt, daß man das Für und Wider eines outfits sehr genau abwägen sollte, ehe man sich entscheidet. Denn Kleider machen Leute und beeinflussen schon sehr, wie man sich fühlt. Am Rande möchte ich noch erwähnen, dass sich mein Verkleidungsverhalten nicht geändert hat, wenn auch nicht mehr Prinzessin, so doch Haremsdame, Burlesque, oder Leder und Latex 😉 ….und was späterhin meine Faschingsprinzen betraf, ging nur Pirat, Vampir, Musketier und ähnliches. Eine Clownphobie hatte ich schon als Kind, nur den Joker, den mag ich.

Aber das ist ein anderes Thema, warum Prinzessinen auf die bösen Jungs stehen…vielleicht schreib ich ja mal darüber 😉

Den Bezug zum Tango, was „Kostüm“ und „Prinzessinnen“ betrifft, stelle ich im nächsten Artikel her.

Meine Lieben, nach diesem Einblick in mein Seelenleben verabschiede ich mich für heute und wünsche euch wie immer viele geniale Tangos!!!

Bis bald ihr Prinzessinen und Prinzen

herzlichst

Alessandra

SyS

Bildquellen dieses Beitrags

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