Tango in Prag, die Zweite
Milonguita
separated seating
Wie ich schon erwähnte, ist Prag eine geniale, wunderschöne Stadt, an der wir uns schier nicht sattsehen konnten. Weshalb der Tango da ein wenig auf der Strecke blieb. Wenn man als Morgenmuffel zwischen acht und neuen Uhr Früh aufsteht und dann bis sieben Uhr Abends versucht soviele Gäßchen wie möglich zu durchwandern und alles zu photographieren, was einem ins Auge springt (und es springt quasi unentwegt etwas…), fällt man nach dem Abendessen und der darauffolgenden Freßnarkose wie ein Stein ins Bett und schläft selig bis zum nächsten Morgen.
Dennoch wollten und konnten wir natürlich nicht gänzlich auf unsere liebste Beschäftigung verzichten. Im Tangokalender nachgeschlagen fanden wir folgende Ankündigung:
Das klang nicht schlecht, zumal wir nicht weit zu fahren hatten, was angesichts der fortschreitenden Erschöpfung, kein unwesentlicher Faktor war. Dass es sich um eine rein traditionelle Milonga handeln würde, war uns klar. Ist es ja (denke ich) immer, wenn gar nix über die Musik dabeisteht. Aber Alternative hätte es ohnehin keine gegeben. Das Einzige was mich doch ein wenig stutzig machte, war „separated seating“… und ich fragte Peter, ob er glaubte, daß tatsächlich Männlein und Weiblein getrennt voneinander sitzen müssten. Woraufhin er meinte, daß wahrscheinlich die Sitzgelegenheiten von der Tanzfläche separated wären. Also gut, dann die vorletzten Kräfte mobilisiert und nichts wie hin.
Die Milonguita fand in einem sehr stylischen argentinischen (sic!) Steakhouse statt, direkt neben einer Tanzschule, wohin wir uns kurz verirrt hatten und so ein wenig Standardtanz bewundern konnten.
Hier die Bar:
Nachdem wir eingetreten waren, wurden wir von der sehr netten DJane begrüßt und mit den notwendigen Informationen versorgt: wo sich die Garderobe und die Toiletten befinden, was ich wirklich gut fand…. und bekamen die Frage gestellt, ob wir zusammen sitzen möchten.
Ähhhhhhh jaaaaaa
Dann bitte dort hinten, für Paare!
Also doch und tatsächlich „separated seating“ ! Das war mir in meinem Tangoleben noch auf keiner Milonga untergekommen, und auch nicht Peter, der ja auf 22 Jahre Tango zurückblicken kann.
Caballeros y Damas veramente !
chacun à son goût…
…kann ich da nur sagen.
Das ist mal Traditionalismus auf die Spitze getrieben. Obwohl sich später tatsächlich ein Caballero zwischen die Damas gesetzt und mit denselben gelacht hat, was dann eigentlich nicht sein dürfte, wie ich vermute. Aber vielleicht (hoffentlich) war die Sitzordnug ja auch gar nicht so ernst gemeint ….
Wir hatten jedenfalls auf unseren „separatded seats“ in der „fünften Reihe“ unseren Spaß und waren um eine Erfahrung reicher.
Die Musik war passend zur Sitzordnung. Die Stücke, die uns erträglich waren, haben wir getanzt und sonst einen schönen Abend in coolem Ambiente verbracht. Auch das Servicepersonal war ausgesprochen nett, Wein und Bier auch preiswert und gut.
Wenn auch die Musik nicht unserem Geschmack entsprach (was wir aber vorher schon wussten), möchte ich mich für den Abend bedanken, vor allem bei der netten DJane!!! Auch für die Erlaubnis filmen zu dürfen.
Hier das Ergebnis des kurzen Mitschnittes:
Abschließend möchte ich euch jedenfalls Prag ans Herz legen, hier lassen sich sogar Tradimilongas aushalten … natürlich nicht auf Dauer, aber ab und an 😉
Alles Liebe euch
Alessandra
SyS
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Mhhh, was sagt uns eigentlich die Farbe der Taferln auf den Tischen?
Rot: hau Dich über die Häuser!
Grün: ja bitte (gibt´s eh keine)
Ich finde so eine Trennung ja net so schlecht. Endlich können wir Männer in Ruhe Männergespräche führen, ohne dauernd gestört zu werden 😉
Servus, Berni
Hi Bernie, mir hat sich der Sinn der Sache nicht erschlossen…. Wenn die Unterteilung in Führende und Folgende gewesen wäre, hätte das ganz witzig sein können, wenn sich dann mal ein Mann ans Folgen-Tischerl gesetzt hätte, oder umgekehrt…. Aber dann wäre es eventuell fast schon Queer und das geht dann ja auch nicht ….
Bis bald Alessandra und Peter ☺