Schöne Frauen lernen schnell(er) Tango

Hallo ihr Lieben, da bin ich wieder und muss gaaaaanz lang die Luft anhalten, um nicht zu schreien. Denn es ist spät, ich sitze auf dem Balkon und möchte die Nachbarn nicht unnötig erschrecken. Ich hab heut Tante Google nach Milongas in den Bundesländern befragt, weil wir gern einen Kurztrip unternehmen möchten. Und sie hat mir einen Zeitungsartikel zukommen lassen, der mir schier die Sprache verschlug. Wenn ich nicht eine halbe Stunde hätte verstreichen lassen, hätte ich geschrieben: der dümmste, klischeehafteste Artikel über Tango, den ich je gelesen habe. So aber stelle ich ihn mal in den Raum und sage : lest selbst und sagt mir eure Meinung!!!!

von mir ausgesucht nur so zur Untermalung ……

Tango- eine schöne Frau lernt ihn relativ schnell

Tango Argentino- ein Tanz, der aus dem Gefühl der Entwurzelung und Einsamkeit entstand. Was ihn bis heute so anziehend macht…

„Was mir am Tango so sehr gefällt? Am meisten mag ich, dass es beim Tangotanzen so sehr um den einzelnen Moment geht, dass ich jeden Moment selbst gestalten kann“, erzählt ein Tangotänzer aus dem Wiener Burggarten. Dort treffen sich immer wieder Tänzer zu Open-Air Milongas(Tango-Tanzveranstaltungen). Tatsächlich ist der Tango Argentino im Gegensatz zum europäisierten Standard-Tango ein völlig improvisierter Tanz. Die Musik ist nicht starr, sondern sehr abwechslungsreich- beim argentinischen Tango gibt es verschiedene Taktarten und Tempi, denen sich der Mann als Führender anpassen muss. Das macht seinen besonderen Reiz und seine besondere Schwierigkeit aus. „Das schwierigste ist das gemeinsame Gehen, manche Paare brauchen dafür 30 Jahre“, lacht der Tangotänzer. „ Aber eine schöne Frau, die von vielen Männern zum Tanzen aufgefordert wird, wird das Tangotanzen relativ schnell lernen- und begreifen, worum es dabei eigentlich geht.“

Getanzte Einsamkeit

Und worum geht es beim Tango? „Dieser Tanz ist sexuell und aggressiv. Er vermittelt gleichzeitig aber auch Einsamkeit und Melancholie. Das ist es, was ihn so anziehend und zu einem auf der ganzen Welt bekannten Tanz gemacht hat“- so eine junge Tänzerin. Der argentinische Tango ist ein Tanz, der vor etwa 150 Jahren in Argentinien und Uruguay entstanden ist. Dorthin zog es zwischen 1880 und 1930 rund 6 Millionen Einwanderer aus Europa, die sich angelockt von großen Einwanderungsprogrammen der argentinischen Regierung ein besseres Leben erwarteten. In Südamerika gelang es vielen jedoch nicht, Fuß zu fassen und unzählige emigrierte Arbeiter lebten deshalb arbeitslos in großen Städten wie Buenos Aires. Dort mangelte es ihnen an allem: Es gab kein Geld, keine Familie, keine Arbeit , keine Zukunftsperspektiven und zu allem Unglück fehlte es auch noch an Frauen. Die Männer begannen daher in Bordellen miteinander und mit den Prostituierten zu tanzen. Der Tanz, der dabei entstand, machte sich ihren „Macho-Stolz“, ihre ganze Einsamkeit und Sehnsucht zu Eigen und wurde mit der Zeit zu dem Tango, den wir heute kennen. So erinnert etwa der Tango de Roxanne im verfilmten Musical Moulin Rouge an die Ursprünge im Bordell. Die „importierte“ Musik der europäischen Einwanderer, vor allem spanische und italienische Lieder, vermischten sich in Buenos Aires mit den Melodien und Rhythmen anderer Völker. Tänze afroamerikanischen Ursprungs wie die Habanera oder der Candombe beeinflussten die Entwicklung des Tango ebenso wie europäische Musikstücke. Deshalb ist der Tango– mindestens zur Hälfte – ein afrikanischer Tanz.

Kein Wunder, dass die feine Gesellschaft einen Tanz, der aus einem Milieu der Kleinkriminalität, Prostitution und Verzweiflung hervorgegangen war, erst als anrüchig abtat. Erst als im Laufe des 20 Jahrhunderts berühmte Tango-Sänger und Komponisten wie Carlos Gardel oder Astor Piazzolla überall bekannt wurden und die Welt von einem ungeheuren Tango-Wahnsinn ergriffen war, konnte sich auch die Upper Class nicht mehr gegen den Tango sträuben. Als sich 1924 ein Kardinal in den Kopf setzte, den Tango zu verbieten, löste das bei den feinen Leuten in Wien große Aufregung aus…

Trip Hop und Bandoneon

Mit einigen Unterbrechungen hält dieser Tango-Wahnsinn bis heute an. In den 150 Jahren seit seiner Entstehung haben sich neue Stilrichtungen entwickelt. Viele (junge) Tangotänzer tanzen heute den Tango Nuevo (oder Neotango). Dabei wird die charakteristische „Tangoumarmung“ aufgebrochen, die enge Tanzhaltung bewusst geöffnet, damit sich die Tänzer anschauen können und Elemente und Schritte aus anderen Tänzen eingearbeitet. Beim Tango Nuevo wird traditionelle Tangomusik mit moderner Musik gemischt, man hört also die Klänge des Bandoneons neben Electro Beats. Sehr bekannt dafür ist beispielsweise die französische Electrotangogruppe Gotan Project, die 2003 den World Music Award verliehen bekam oder die junge belgische Musikgruppe El Juntacadaveres, die die langsamen Rhythmen des Trip-Hop mit dem Tango verbindet.FACEBOOKTWITTERMAILWHATSAPPFLIPBOARDPOCKET

( kurier.at, HG ) | Stand: 29.09.2015, 17:21Autor: HANNAH GRANDITS

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Das erste, was MIR auffällt: der Lesbarkeits SEO war gut ehe ich diesen Artikel eingefügt habe … (ein insider blogger scherz)

Also, vom Entwurzelungssyndrom einmal abgesehen, das damals wohl in BA schon mit den Tango geformt hat, das aber, Gott Lob, kaum jemand von uns miterleben musste, und der Einsamkeit, die heutzutage andere Formen und Dimensionen hat, worüber man nun stundenlang philosophieren könnte, kommt als erste Hürde : DAS GEHEN. Als ob wir das nicht schon lang genug praktizierten. Nein, es wird vermutlich ca 30 Jahre dauern bis wir „caminaren“, wie es der Tango braucht. Na dann, bitte rechtzeitig anfangen, falls ihr mal, irgendwann, eine Milonga besuchen wollt und da auch richtig tanzen.

Was mich aber wirklich sprachlos gemacht hat war:
„Aber eine schöne Frau, die von vielen Männern zum Tanzen aufgefordert wird, wird das Tangotanzen relativ schnell lernen- und begreifen, worum es dabei eigentlich geht. „

Das war vielleicht nur so dahingesagt und nicht im Vergleich mit schiarch gemeint, aber grad dann umso schlimmer, weil es demjenigen nicht mal auffällt. Natürlich haben wir alle sofort das jeweilige Idealbild von „schön“ vor Augen. Nicht etwa die innere Schönheit, sondern wohl die Äußere. Bei vielen Männern : jung, blond und große Möpse….. die lernen schnell. Oder gar sogar noch schneller, als die Brünette in der Ecke, Ü30, obwohl so fleißig, beim Üben – hüben wie drüben- , an der Stange, gaaaanz laaaange….pfffff

und nicht zu vergessen: dieser Artikel ist gedacht für Menschen, die noch nicht Tango tanzen!!! Und so vor lauter Angst, zum einen nicht „gehen“ zu können, oder zu lang zu brauchen, um es zu lernen, zum anderen nicht schön genug zu sein, vermutlich damit auch nicht anfangen werden ….. es lebe das erotik-tango-klischee

Und dann noch:

Und worum geht es beim Tango?

das klassische Klischee, Zitat einer Tanguera:

„Dieser Tanz ist sexuell und aggressiv. Er vermittelt gleichzeitig aber auch Einsamkeit und Melancholie. Das ist es, was ihn so anziehend und zu einem auf der ganzen Welt bekannten Tanz gemacht hat“

Ich kann es nicht mehr hören. Sexuell ist er nur, wenn ich es zulasse. Sonst maximal erotisch, und das auch nur mit dem richtigen Partner/ Tänzer. Meine Frage: warum sehnen sich alle so nach Einsamkeit und Melancholie ??? Kann man eh ganz leicht haben …..wo sich kaum jemand um den anderen „scheißt“…

So ihr Lieben, das war es für heute und ich bin gespannt, ob es Kommentare von euch gibt, denn mich würde schon interessieren, wie ihr das seht.

Euch alles Liebe und wie immer viele geniale Tangohhhhhhhhs

herzlichst

eure

Alessandra

SyS

5 thoughts on “Schöne Frauen lernen schnell(er) Tango

  1. Habe ich leider noch nie so erlebt. Ich bin 30, nach gesellschaftlichen Standards nicht hässlich und mich fordert trotzdem kaum jemand auf. Und weil ich dadurch wenig tanze, „kenne“ ich niemanden und werde weiter wenig aufgefordert – daher würde ich Carstes Haltung als eher verbreitet sehen („Ich bin sehr zögerlich, unbekannte „schöne“ Frauen (…) aufzufordern“.). Jetzt fordere ich manchmal auf, aber die Reaktionen sind, sagen wir… gemischt.

  2. Hallo Alexandra,

    ich versteh die Aufregung nicht. Schreibst doch selber oben im Kommentar: “dass sie öfter aufgefordert werden stimmt schon. Dass sie dadurch schneller Praxiserfahrung haben auch, aber sie lernen nicht schneller. Das hieße ja, wenn eine Schöne und eine Schiarche Unterricht nehmen, dass die Schöne schneller lernt.“
    Nein, das heisst es nicht. Gemeint ist mMn dass Praxiserfahrung ein Indikator für die Schnelligkeit ist, mit der man den Tango lernt (und das ist doch wohl unbestritten, oder?).

    Allerdings ist das nicht der einzige Indikator. Die individuelle Fähigkeit, Musik zu hören und in Bewegung umsetzen zu können, ist mMn sehr viel wichtiger (und da hat eine Schöne einer Schiachen nichts voraus!)

    Man kann übrigens auch bestreiten, dass Schöne mehr aufgefordert werden als Durchschnittliche. Männer haben durchaus auch Angst vor allzu schönen Frauen.

    Gruß aus München, Robert

  3. Ein alter Witz:
    „Warum ist es für Frauen im Beruf wichtiger Schön zu sein, als Klug?
    Weil Männer besser sehen können, als denken.“

    Nun mag es genau aus diesem Grund richtig sein, dass eine „schöne“ (definiert nach gesellschaftlichen Standards aka Frauenzeitschrifgten) Frau öfter aufgeforderte wird und die ersten Schritte schneller lernt.

    Doch eben wegen den o.g. beschränkten Fähigkeiten vieler Männer werden sie eben auch viel von Männern aufgefordert, die keine guten Tänzer sind, oder denen es um etwas anderes geht. Und beides kann sogar schädlich für den Tanzstil sein.

    „Schöne“ Frauen sind jedenfalls – nach meiner beschränkten Erfahrung – nicht unbedingt die besten Tänzerinnen. Ich bin sehr zögerlich, unbekannte „schöne“ Frauen und mehr noch zu „sexy“ angezogene Frauen aufzufordern. Ob das gut oder schlecht für sie ist, müssen sie selbst beurteilen. Jedenfalls habe ich mit dem oben ziteirten Mann wenig gemein.

  4. Hallo Karin, dass sie öfter aufgefordert werden stimmt schon. Dass sie dadurch schneller Praxiserfahrung haben auch, aber sie lernen nicht schneller. Das hieße ja, wenn eine Schöne und eine Schiarche Unterricht nehmen, dass die Schöne schneller lernt. Und richtig gute Tänzer tanzen schon meist lieber mit Tänzerinnen, die was drauf haben. Die Frischfleischtänzer gibt es natürlich, aber die sind eh meist maximal Mittelmaß und hättens gern erotisch, bis grapschig….

  5. .leider ist wahr dass schöne Frauen, schlank, blond und tiefausgeschnitten öfters aufgefordert werden und damit schneller lernen. Das ist unter anderem auch daran zu erkennen, dass wenn diese Frauen fehlen, die Männer plötzlich andere auffordern.
    Sexuell erotisch ? Ne wirklich habe ich in meiner jährigen tanzlaufbahn
    Allerhöchstens 1 mal erlebt. Aber wenn man es darauf anlegt geht es sicher öfter

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